2013: Kernenergie in Europa - Auslaufmodell oder Zukunftsvision?
Dr. Marco Streit, Präsident der European Nuclear Society (ENS), hat ein vielbeachtetes Referat zu den Folgen der sogenannten Energiewende und eines Ausstiegs aus der Kernenergie in der Schweiz und in Europa gehalten.
Er zeigte in seinem Vortrag den interessierten Zuhörern die unterschiedlichen Wege verschiedener europäischer Länder auf. Während in der Schweiz und Deutschland, unter dem Eindruck der Ereignisse in Fukushima, der Ausstieg aus der Kernenergie beschlossen bzw. beschleunigt wurde, wählten andere europäische Länder ganz andere Wege. Mögliche Ursachen für die unterschiedlichen Energiestrategien wurden im Referat ebenso aufgezeigt, wie die Auswirkungen eines Ausstiegs auf die Strompreise sowie Vor- und Nachteile von Alternativen zur Kernenergie.
Gerade am Beispiel von Deutschland zeigt sich die Entwicklung der Stromkosten für Industrie und Haushalte, aber auch der hohe Anteil von Strom aus fossilen Energieträgern. Dass beim heutigen, weltweiten Stromhunger durch den Ausstieg aus der weitgehend CO2-neutralen Kernenergie die Dominanz der fossilen Energieträger ungebrochen bleiben wird, zeichnet sich ab und damit auch grosse Auswirkungen auf die Umwelt.
Dr. Marco Streit zog in seinem Referat ein klares Fazit: Es gibt nicht die eine, umweltfreundliche, risikofreie und wirtschaftlich vertretbare Stromproduktion. Jede Methode hat ihre Vor- und Nachteile und die Kernenergie hat ihren Platz auf der Welt, in Europa und in der Schweiz.
Auszug aus den Folien vom Vortrag