24.10.2000: Kernkraftwerk Leibstadt geht wieder ans Netz
Kernkraftwerk Leibstadt geht wieder ans Netz
Das Kernkraftwerk Leibstadt (KKL) hat die Revisionsarbeiten abgeschlossen. Nach Vorliegen der Freigabe durch die Hauptabteilung für die Sicherheit der Kernanlagen (HSK) wird die Anlage ab 25. August 2000 schrittweise hochgefahren.
Nach dem Abfahren am 31. Juli 2000 wurde ein umfassendes Programm abgewickelt. Der Umbau der Hochdruckturbine stellte das bedeutendste Vorhaben dar. Von den 648 Uran-Brennelementen wurden 140 nach mehrjähriger Verwendung ersetzt. Zusätzlich wurden neun Elemente mit defekten Brennstäben ausgetauscht.
Bei den Instandhaltungsarbeiten und Kontrollen sind keine sicherheitsrelevanten Mängel entdeckt worden. Die Ultraschall-Prüfungen der Rohrleitungen des Reaktor-Umwälzsystems bestätigten Befunde aus dem Jahre 1994 betreffend Materialzustand im Schweissnahtbereich. Eine Minderung der Funktionstüchtigkeit besteht nicht. Ein Ventil in der Speisewasserleitung, das bei seiner Inbetriebnahme nicht wunschgemäss funktionierte, wurde unverzüglich repariert. Nach 22 ½ Tagen, 36 Stunden später als geplant, stand die Anlage am 23. August bereit für den Leistungsbetrieb.
Das Anfahren verzögerte sich um weitere zwei Tage. Die HSK konnte den Antrag zur Freigabe des Leistungsbetriebs nicht rechtzeitig bearbeiten, insbesondere weil ihre Mitarbeiter durch die gleichzeitig anfahrende Anlage Mühleberg ausgelastet waren.
Der kommende 17. Betriebszyklus dauert bis Anfang August 2001. Das Projekt Leistungserhöhung kommt in den nächsten Wochen zum Abschluss mit dem Betrieb auf 112 Prozent. Die elektrische Nettoleistung steigt von derzeit 1122 Megawatt (MW) auf 1145 MW. In den nächsten Tagen wird ein Anfahrprogramm bei unterschiedlicher Reaktorleistung mit entsprechend wechselnder Dampffahne abgewickelt.