02.09.2005: Kernkraftwerk Leibstadt geht zurück ans Netz
(kkl) - Im Laufe der kommenden Nacht nimmt das Kernkraftwerk Leibstadt (KKL) den Betrieb wieder auf.
Am 1. September 2005, 14.40 Uhr, hat sich der Reaktor im Rahmen eines Tests automatisch abgeschaltet. Die Anlage wurde in der Folge kalt gefahren. Die Sicherheit des Werks war nicht betroffen. Zu erhöhten Abgaben von Radioaktivität kam es nicht. Der ungeplante Unterbruch erfolgte bei einer Reaktorleistung von 85 Prozent. Das Kernkraftwerk Leibstadt war nach längerem Produktionsunterbruch zur schrittweisen Inbetriebsetzung gestartet. Diese verlief bis zum Unterbruch programmgemäss.
Bei dem alle drei Monate stattfindenden Test des Reaktorschutzsystems öffnete sich eines der 16 Sicherheits-/Abblaseventile unerwartet, was zum sofortigen Betriebsunterbruch führte. Die Analysen zeigen, dass der Test korrekt nach Vorschrift abgewickelt wurde. Überprüft wurden die elektronische Steuerung des Ventils und die Möglichkeit von Steuerbefehlen an andere Ventile. An den betroffenen Systemen konnten keine technischen Mängel festgestellt werden. Die weiteren Abklärungen unter Einsatz des Simulators mit Videoaufnahmen deuten darauf hin, dass es bei der Durchführung des Tests unbemerkt zu einer Betätigung einer zweiten Drucktaste kam, was zur Öffnung des Ventils führte.
Das Anfahren nach dem aktuellen Unterbruch erstreckt sich wie üblich über einige Tage, was je nach Leistungsstufe und Witterung unterschiedliche Dampffahnen am Kühlturm zur Folge hat. Bei der kommenden Inbetriebsetzung wird das Verhalten der Steuerung des fraglichen Ventils speziell überwacht.
Die Hauptabteilung für die Sicherheit der Kernanlagen (HSK) wurde sowohl über die Abschaltung wie die Resultate der Abklärungen informiert. Das Werk wird nach Vorliegen der behördlichen Zusage wieder angefahren.