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Fehlverhalten eines Mitarbeitenden bei Funktionstests an Messgeräten

Ein Mitarbeitender des Kernkraftwerks Leibstadt (KKL) hat entgegen behördlicher Vorgaben und betrieblicher Instruktionen an drei Messgeräten Funktionstests unterlassen.

Obwohl dieses Fehlverhalten keine Gefährdung von Mensch und Umwelt auslöste, handelt es sich um einen nicht tolerierbaren Verstoss. Der Mitarbeitende wurde freigestellt. Das KKL führt eine umfassende Untersuchung des Vorfalls durch.

Das KKL stellte bei einer internen Prüfung fest, dass ein Mitarbeitender drei Neutronendosisleistungsmessgeräte seit mindestens 2016 nicht gemäss ENSI-Richtlinie halbjährlich auf ihre Funktionstüchtigkeit getestet hatte. Mit den mobilen Neutronendosisleistungsmessgeräten wird in erster Linie die Dosisleistung vor dem Abtransport von Behältern ins Zwischenlager nach Würenlingen (ZWILAG) gemessen.

Diese Messgeräte sind Teil eines mehrfach redundanten Berechnungs- und Messprozesses der Dosis von Transportgut. Aufgrund der vorliegenden Daten im KKL sowie der Eingangsmessungen der Behälter im Zwischenlager lässt sich schliessen, dass die Messungen der drei Neutronendosisleistungsmessgeräte jederzeit korrekt waren und die Geräte trotz Unterlassung der Funktionstests einwandfrei funktionierten.

Als Sofortmassnahme wurden die drei Messgeräte an das Paul Scherrer Institut (PSI) zur Eichung überstellt. Dort wurde festgestellt, dass die Geräte funktionstüchtig sind und korrekt messen. Zudem verfügt das KKL über zusätzliche, neue, geeichte Messgeräte. Alle vom betroffenen Mitarbeitenden geprüften Geräte werden einer zusätzlichen Überprüfung unterzogen und werden bis dahin nicht verwendet.

Der bisherige Stand der Untersuchungen lässt darauf schliessen, dass der betroffene Mitarbeitende statt die Funktionsprüfungen tatsächlich durchzuführen lediglich Werte der letzten Prüfung notierte. Aufgefallen ist der Fehler, als sich die Messparameter änderten und der notierte Wert nicht mehr plausibel war. Der betroffene Mitarbeitende wurde umgehend freigestellt.

Auch wenn die Unterlassung der Funktionstests keine Auswirkungen auf die nukleare Sicherheit im Werk oder auf dem Transportweg hatte, so ist dieses Versäumnis nicht tolerierbar. Das KKL hat eine umfassende Untersuchung des Vorfalls und weiterer Prüfvorgänge eingeleitet. Dabei werden die bestehenden Prozesse vertieft analysiert und im Sinne einer Erhöhung der Sicherheit weiterentwickelt.

Die Kraftwerksleitung wird dem ENSI fristgerecht einen umfassenden Analysebericht vorlegen. Die Erkenntnisse werden laufend in die Weiterentwicklung der Sicherheitskultur einfliessen. Das KKL wird wo immer zielführend Verbesserungen bei der Organisation, den Prozessen sowie Qualifizierung des Personals umsetzen.

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