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Schutz von Mensch und Umwelt

Strahlung ist unsichtbar, geschmack- und geruchslos.

Die Strahlung von radioaktiven Stoffen ist für viele Menschen etwas Unheimliches: Wir können sie – wie manche chemische Gifte auch – weder sehen, noch riechen, noch fühlen. Und doch ist Radioaktivität in der Natur etwas Allgegenwärtiges, und das Leben hat sich seit Jahrmilliarden darauf eingestellt. Seit einem Jahrhundert haben die Forscher weltweit dieses Naturphänomen untersucht. 

 

Film: ©Nagra

Die maximale Emission pro Jahr unmittelbar neben KKL beträgt

0,01 mSv

Vergleichen Sie dazu die durchschnittliche Strahlendosis pro Person aus natürlichen und künstlichen Quellen (pro Jahr):

Terrestrische Strahlung

Strahlung aus Gesteinen und Baustoffen
0.35 mSv
Je nach Geologie ist die terrestrische Strahlung in den Alpen höher als im Mittelland.

Innere Bestrahlung

Radioaktive Stoffe in Lebensmitteln
0.35 mSv
Alle unsere Nahrungsmittel wie auch das Trinkwasser sind natürlicherweise schwach radioaktiv.

Kosmische Strahlung

Strahlung aus dem Weltraum
0.40 mSv
Im Flugzeug in 10 000 Metern Höhe ist die Strahlenbelastung rund hundertmal stärker als am Boden.

Medizinische Anwendungen

Ein erheblicher Teil der kollektiven jährlichen Schweizer Strahlendosis stammt aus der Röntgendiagnostik.
1,20 mSv
Eine einzige computertomografische Untersuchung (CT) kann in Sekunden zu einer Dosis von bis zu 10 mSv führen.

Radon in Wohnräumen

Der Löwenanteil der natürlichen Strahlung in der Schweiz stammt vom Radon.
ca 3,20 mSv
Radon ist ein Edelgas, das beim radioaktiven Zerfall des natürlichen Urans in unseren Gesteinen entsteht.

Quelle: Bundesamt für Gesundheit (2013)


Strahlenexposition im KKL

Für die Stromgewinnung in einem Kernkraftwerk wird ebenfalls ionisierende Strahlung in Kauf genommen. Dem Schutz von Mensch und Umwelt gehört dabei aber höchste Aufmerksamkeit.

Der wirksamste Schutz vor Strahlung: Abstand, Abschirmung und kurze Aufenthaltsdauer.

Die durchschnittliche, zusätzliche Strahlenbelastung von strahlenexponierten Personen liegt in Schweizer Kernkraftwerken weit unter dem durchschnittlichen Niveau der Schweizer Bevölkerung von 5,6 Millisievert und dem gesetzlichen Grenzwert von 20 Millisievert.

Rundum geschützt

Sicherheit ist in Kernanlagen das oberste Gebot. Dies erfordert viel Engagement und permanente Investitionen – eine Selbstverständlichkeit in den Schweizer Kernkraftwerken.

Das Konzept der gestaffelten Sicherheitsvorsorge ist eine zentrale Grundlage für die Sicherheit. Die dazu gehörenden Grundprinzipien wurden bereits beim Bau der ersten Kernkraftwerke angewendet und aufgrund der internationalen Betriebserfahrung laufend weiterentwickelt.

Baulicher Schutz

Mehrfache bauliche Barrieren rund um den Reaktor sorgen für einen wirksamen Schutz der Bevölkerung und Umwelt.

Über Luft und Wasser gibt das KKL geringe Radioaktivität ab. Die Menge liegt seit Inbetriebnahme der Anlage immer weit unter den gesetzlichen Vorschriften.

Welche baulichen Massnahmen bieten Schutz vor Strahlung?

Das nukleare Dampferzeugungssystem des Kernkraftwerks Leibstadt ist doppelt geschützt: Durch den Sicherheitsbehälter - auch Containment genannt - und durch die Betonhülle des Reaktorgebäudes.

Das Containment besteht aus einer 3,8 Zentimeter dicken Stahlwand, die den Reaktor vollständig umschliesst und unter 0,6 Millibar Unterdruck steht. Neben einer 1,5 Meter dicken Abschirmwand aus Beton ist es zudem von der Hülle des Reaktorgebäudes umschlossen. Diese besteht aus 1,2 Meter dickem, vierfach armiertem Stahlbeton und gewährt neben der Abschirmung der Direktstrahlung auch hohen Schutz gegen Einwirkungen von aussen.


Notfallsysteme: Für den Fall der Fälle

Die permanente Kühlung des Reaktors und der Brennelemente ist die wichtigste Aufgabe im Normalbetrieb - und erst recht im Ausnahmezustand. 

Mehrere voneinander unabhängige Systeme treten nötigenfalls automatisch in Aktion, um den Reaktorkern mit Wasser zu versorgen.

Kontrollbehörden

Vertrauen ist gut - Kontrolle ist besser

Ein breites Netzwerk von Messstationen in der nahen und weiteren Umgebung der Kernanlage, einschliesslich des deutschen Grenzgebiets, überwacht laufend die Emissionen des Werks in Luft, Wasser und Erde sowie die Direktstrahlung.

Kontrolliert werden diese Messwerte vom KKL selbst sowie über das MADUK-Netz der nationalen Kontrollbehörde ENSI. Aktuelle Messwerte sind einsehbar über die NADAM-Sonden der Nationalen Alarmzentrale NAZ. Auch die Eidgenössische Anstalt für Wasserversorgung, Abwasserreinigung und Gewässerschutz (EAWAG) und die Abteilung Strahlenschutz des Bundesamtes für Gesundheit (BAG) beschäftigen sich mit dem Schutz vor Strahlung.