Chronik des Kernkraftwerks Leibstadt
2024
2024
40 Jahre KKL
Am 15. Dezember 1984 startete offiziell der Dauerbetrieb. Gemeinsam mit den rund 500 Mitarbeitenden und der Region feiert das Kraftwerk sein Jubiläum am 07. September 2024.
Weitere Infos unter: https://40jahre-kkl.ch/
2023
2023
Konstant hohe Stromproduktion
Das KKL realisiert mit 9’677 Gigawattstunden Strom 2023 die dritthöchste Nettostromproduktion seiner Betriebsgeschichte und leistet damit einen gewichtigen Beitrag an die Stromversorgungssicherheit der Schweiz.
9'677
2023 hat das KKL 9'677 GWh Strom produziert bei einer Zeitverfügbarkeit von erneut rund 92 %.
2022
2022
Rekordhohe Stromproduktion
Das KKL hat 2022 so viel Strom produziert wie noch nie seit der Inbetriebnahme 1984. Möglich wurde dies dank der 2021 umgesetzten Erneuerungen von Kondensator und Umwälzsystem. Der Austausch des Kondensators hat bei gleichbleibender Reaktorleistung die elektrische Leistung um 10 MW auf 1285 MW erhöht. Die Erneuerungen des Umwälzsystems mit drehzahlgeregelten Motoren hat zudem den Eigenverbrauch der Anlage um 3 MW reduziert.
Der bisherige Produktionsrekord lag bei 9'692 GWh im Jahr 2013. Mit den 61 GWh Mehrproduktion 2022 lassen sich etwa 10'000 Einfamilienhäuser mit Wärmepumpen heizen.
9'753
2022 hat das KKL 9'753 GWh Strom produziert bei einer Zeitverfügbarkeit von rund 92 %.
(Kopie 7)
2021
Grosse Erneuerungsprojekte erfolgreich umgesetzt
Während einer sechsmonatigen Revisionsabstellung wurden zwei umfangreiche Modernisierungsprojekte umgesetzt.
Das Reaktorumwälzsystem, welches die Wasserzirkulation im Reaktorkern regelt, wird neu mit drehzahlgeregelten Motoren gesteuert, was eine punktgenauere und effizientere Bedienung der Anlage erlaubt. Mit diesem neuen System ist das KKL in Sachen Reaktorumwälzung auf dem modernsten Stand der Nachrüsttechnik.
Der Kondensator gehört zu den Grosskomponenten im Maschinenhaus und überträgt die Wärme vom inneren Reaktorkreislauf auf den äusseren Kühlkreislauf mit dem Kühlturm. Die neuen, effizienteren Grosskomponenten erlaubten es dem Kraftwerk, seine elektrische Brutto-Nennleistung bei gleichbleibender Reaktorleistung auf 1285 MW zu erhöhen.
Insgesamt hat das KKL seit 2010 über eine Milliarde Schweizer Franken in die Modernisierung der Anlage investiert.
4'802
2021 hat das KKL – aufgrund einer langen Revision zur Modernisierung der Anlage – nur 4'802 GWh Strom produziert bei einer Zeitverfügbarkeit von rund 47 %.
(Kopie 5)
2020
Meilenstein in der Stromproduktion
Seit der Inbetriebnahme 1984 hat das Kernkraftwerk Leibstadt über 300 Milliarden Kilowattstunden Strom erzeugt. Dadurch wurden im Vergleich zur Produktion mit Gas-Kombikraftwerken über 110 Millionen Tonnen CO2 eingespart.
9'050
2020 hat das KKL 9'050 GWh Strom produziert bei einer Zeitverfügbarkeit von rund 88 %.
(Kopie 4)
2019
Rückkehr zur Volllast
Nach der Jahreshauptrevision im Juni konnte das KKL wieder auf Volllast betrieben werden. Bis im Juni war die Gesamtleistung des Reaktors noch limitiert aufgrund der 2016 festgestellten Ablagerungen auf bestimmten Brennelementen. Eine umfassende Ursachenanalyse, der Einsatz eines anderen Brennelementtyps und betriebliche Massnahmen ermöglichten nach Freigabe durch das Eidgenössische Nuklearsicherheitsinspektorat ENSI die Rückkehr zur vollen Leistung.
8'820
2019 hat das KKL 8'820 GWh Strom produziert bei einer Zeitverfügbarkeit von rund 89%.
2018
Befunde an Brennstäben stellen sich als Ablagerungen heraus
Im Rahmen der vertieften Ursachenanalyse zu den 2016 festgestellten Befunden an Brennstäben finden in der ersten Jahreshälfte Untersuchungen am Paul Scherrer Institut (PSI) in Villigen statt. Es untersucht im Hotlabor den Querschnitt eines betroffenen Brennstabs. Die Ergebnisse liefern wichtige Erkenntnisse: Bei den Befunden handelt es sich um reine Ablagerungen. Die Integrität der Brennstabhüllrohre war stets gewährleistet. Die physikalischen und wasserchemischen Vorgänge, die bei der Entstehung der Ablagerungen eine Rolle spielen, werden weiter untersucht.
7'799
2018 hat das KKL 7'799 GWh Strom produziert bei einer Zeitverfügbarkeit von rund 87%.
2017
Austausch der beiden Wasserabscheider-Zwischenüberhitzer
Das KKL nimmt seinen Betrieb Mitte Februar 2017 nach einem mehrmonatigen Stillstand (siehe 2016) mit leicht reduzierter Leistung wieder auf. Bis zur Jahreshauptrevision produziert das KKL zuverlässig Strom. Zu den für die Jahreshauptrevision geplanten Arbeiten gehört der Ersatz zweier Grosskomponenten im Maschinenhaus. Die sogenannten Wasserabscheider-Zwischenüberhitzer sind beide über 120 Tonnen schwer, wurden in Einzelteilen angeliefert und vor Ort zusammengebaut.
Bei einer Spezialinspektion während der Jahreshauptrevision werden keine weiteren Befunde an Brennstäben festgestellt. Noch während der Jahreshauptrevision trifft Ende Oktober die Information eines Brennelement-Herstellers ein, dass es in der Produktion einzelner Brennelemente zu fehlerhaften Qualitätsprüfprozessen gekommen sei. Das KKL veranlasst umgehend den Ersatz von insgesamt 24 Brennelementen, weshalb das Kraftwerk erst kurz vor Weihnachten wieder Strom produziert.
5'619
2017 hat das KKL 5'619 GWh Strom produziert bei einer zeitlichen Verfügbarkeit von rund 61%.
Grossprojekt der Revision 2017
2016
Ausserordentliche Befunde an einzelnen Brennstäben
Das erste Halbjahr zeichnet sich durch einen praktisch störungsfreien Betrieb und eine zuverlässige Stromproduktion aus. Während der Jahreshauptrevision im August 2016 stellt das KKL an einzelnen Brennstäben ausserordentliche Befunde fest. In einer ersten Phase geht die Aufsichtsbehörde davon aus, dass die Befunde auf Kühlungsdefizite (sogenannte Local Dry Outs) zurückzuführen sind. Erst 2018 - nach langwierigen Untersuchungen - werden diese Annahmen widerlegt werden (siehe 2018). Der umfassende Prüfprozess, Lösungsvorschlag an die Aufsichtsbehörde sowie die Neuberechnung des Kerns haben einen mehrmonatigen Stillstand der Anlage zur Folge.
6'075
2016 hat das KKL 6'075 GWh Strom produziert bei einer Verfügbarkeit von rund 59%.
2015
Zuverlässige Stromproduktion
Wichtiger und bewusster Wissenstransfer im Rahmen des Generationenwechsels. Mehrere langjährige Mitarbeitende übergeben ihr Wissen schrittweise an junge Kräfte, damit das technologische Know-how sowie wichtige Details zum Kraftwerk im Unternehmen bleiben. Starke Konzentration auf die Sicherheitskultur im KKL.
8'599
2015 hat das KKL 8'599 GWh Strom produziert bei einer Verfügbarkeit von rund 84%.
2014 - 30 Jahre Strom für die Schweiz
Das Kernkraftwerk Leibstadt blickt 2014 auf eine 30-jährige erfolgreiche Betriebsphase zurück. Es hat bis zu diesem Zeitpunkt über 250 Millionen MWh Strom produziert. Damit hat es der Schweiz im Vergleich zu einem Gas-Kombikraftwerk 100 Millionen Tonnen und im Vergleich zu einem Braunkohlekraftwerk 300 Millionen Tonnen an Treibhausgasemissionen erspart.
2013
Höchste Jahresproduktion seit Inbetriebnahme des KKL
2013 erreicht das Kernkraftwerk Leibstadt dank einer ausgezeichneten Verfügbarkeit der Anlage von über 93% und auch dank diverser Massnahmen zur Effizienzsteigerung die höchste Stromproduktion in seiner Geschichte. Insgesamt produziert das Werk 2013 9’692 GWh Strom.
Die Staatsanwaltschaft des Kantons Aargau eröffnet Anfang Jahr eine Untersuchung gegen unbekannt wegen Urkundenfälschung aufgrund einer Strafanzeige von Greenpeace und dem Trinationalen Atomschutzverband TRAS. Sie stellt das Verfahren wegen angeblicher Urkundenfälschung im November ein und bestätigt die korrekte Handhabung der Rechnungslegung.
9'692
2013 produzierte das KKL 9'692 GWh Strom bei einer Verfügbarkeit von rund 93%.
2012
Das Kernkraftwerk Leibstadt besteht den EU-Stresstest mit Bestnoten
Die Schweizer KKW-Betreiber unterziehen ihre Anlagen im Nachgang zum Reaktorunglück in Fukushima einem EU-weiten Stresstest. Das KKL schneidet überdurchschnittlich gut ab.
Umfangreichste Jahreshauptrevision in der Geschichte des Werks. Mit dem Ersatz der Kühlturmeinbauten und des 400 Tonnen schweren Generators prägen zwei Grossprojekte das Kraftwerksjahr. Über 2000 externe Mitarbeitende wirken mit. Dank zahlreicher technischer Massnahmen kann das KKL die Effizienz und damit die Brutto-Nenn-Leistung der Anlage neu auf 1275 MW erhöhen. Mit dieser Steigerung um rund 30 MW produziert das KKL bei einer durchschnittlichen Jahresproduktion von rund 8150 Stunden zusätzlichen Strom für über 45’000 Haushalte.
2011
Das Jahr steht im Zeichen der Ereignisse in Fukushima
Im Nachgang zum Reaktorunglück in Fukushima fordert das ENSI diverse Sicherheitsnachweise, die das KKL alle termingerecht erfüllt. Im Ende Oktober eingereichten EU-Stresstest erbringt das KKL den Nachweis über hohe Sicherheitsreserven bei Erdbeben, Hochwasser und extremen Wetterszenarien.
Die Investitionen der vergangenen Jahre in die Sicherheit und Effizienz der Anlage haben dazu beigetragen, dass das Kernkraftwerk Leibstadt 2011 mit 9’481 Millionen Kilowattstunden die höchste Stromproduktion seit seiner Inbetriebnahme 1984 verzeichnen kann.
Die Aktionäre genehmigen 2011 verschiedene Grossprojekte im Gesamtwert von mehreren hundert Millionen Franken und bekennen sich somit auch langfristig zum KKL.
2010
Der Generationenwechsel wird eingeleitet
Durch die Doppelbesetzung von wichtigen Funktionen stellt das KKL sicher, dass der Know-how-Transfer gewährleistet ist und durch die zahlreichen anstehenden Pensionierungen kein Wissen verloren geht.
47 Tage dauert die Revision und ist damit länger als in den Jahren zuvor. Mit dem Blocktransformator, zwei Niederdruckvorwärmern und drei Niederdruckturbinen werden wichtige Grosskomponenten erfolgreich ausgetauscht. Durch die neuen Turbinen ergibt sich eine Verbesserung des Wirkungsgrades der Anlage, die zu einer Mehrleistung von rund 40 MW führt.
Das KKL erzielt wiederum eine hohe Stromproduktion (8’775 Millionen Kilowattstunden). Aufgrund der verlängerten Revisionszeit fällt die Strommenge jedoch etwas geringer aus als in den Vorjahren.
2009 – 25 Jahre KKL
In den ersten 25 Betriebsjahren erzeugt das KKL rund 200 Milliarden Kilowattstunden Strom. Dies entspricht dem Stromverbrauch der ganzen Schweiz für dreieinhalb Jahre. Die Eigentümer (AEW, Alpiq, Axpo, BKW, CKW, EGL) freuen sich über einen erfolgreichen Betrieb ihres Partnerwerks. Mit ihnen freuen sich rund 470 Mitarbeitende und 14 Lernende. Rund 20 Prozent der Belegschaft kommen aus dem grenznahen Ausland.
2008
«Schutzimpfung» für den Reaktor
Das KKL setzt neu ein von General Electric (GE) entwickeltes und bewährtes Verfahren ein zum Schutz des Reaktors und seiner Einbauten vor Spannungsrisskorrosion. Wasserstoff und kleine Mengen des Edelmetalls Platin werden in den Kreislauf eingespeist und wirken für das Metall wie eine vorbeugende Schutzimpfung.
Die 500’000 Besucherin im Infozentrum will sich ein eigenes Bild vom KKL und der Kerntechnik, vom Uranabbau bis zur Entsorgung der Abfälle, machen. Das Infozentrum steht seit 1974 Besuchern offen. Die Ausstellung wird jährlich von über 20’000 Gästen aus dem In- und Ausland besucht, darunter auch von vielen deutschen Schulen.
2006
Populäre Infotage mit Tour zum Kühlturm
Rund 3’000 Personen nutzen die Infotage im Mai, um eine Kühlturmtour zu erleben und zahlreiche Fragen rund um die Kernenergie zu stellen. Bei der Beantwortung helfen die Nagra, das Paul Scherrer Institut (PSI), die Frauen für Energie und der Verband Schweizerischer Elektrizitätsunternehmen (VSE). Schwerpunktthemen im Ausstellungszelt vor dem Infozentrum sind die Entsorgung, die Sicherheit im Kraftwerk, der Klimaschutz und die Versorgungssicherheit
2005
Ungeplanter längerer Stillstand: GERDA (Generator-Erdschluss-Abschaltung)
Plötzlich steht das Kraftwerk für rund fünf Monate still. Ursache ist im nichtnuklearen Teil der Anlage ein Erdschluss im Generator-Stator. Nach dem sehr aufwendigen Austausch der beschädigten Teile kann das KKL wieder mit voller Leistung von 1’165 MW Strom ins Schweizer Netz einspeisen. Die Eigentümer sind während des Produktionsausfalls mehrheitlich auf zusätzliche Stromimporte angewiesen.
2004 - 20 Jahre KKL: Leistungsstärkstes Schweizer Werk
Das KKL leistet nicht nur sicheren Betrieb und hohe Zuverlässigkeit – auch können die Gestehungskosten von ursprünglich 9,23 Rappen auf rund 5 Rappen pro Kilowattstunde gesenkt werden. Darin inbegriffen sind auch alle Kosten für die zukünftige Stilllegung der Anlage und die Entsorgung aller Abfälle – 1 Rappen pro Kilowattstunde.
2003
Hohe Akzeptanz
Das KKL ist in der Region sehr gut verankert. Die Ausstiegsinitiative vom 18. Mai 2003 wird vom Kanton Aargau mit 77,6%, vom Bezirk Zurzach mit 85,4% und von der regionalen Bevölkerung mit bis zu 95,8% (Gemeinde Leibstadt) verworfen. Auch die Moratoriumsinitiative desselben Jahres erhält eine klare Absage. Es zeigt sich: Wer hier wohnt, ist gut über das KKL informiert, hat keine Berührungsängste und schätzt den Betrieb auch als attraktiven Arbeitgeber.
Die NOK (Axpo) übernimmt von der EGL die Geschäftsleitung des KKL.
1998 bis 2003
Leistungserhöhung
Schritt für Schritt optimiert das KKL seine Anlagen. Dank der Verbesserung des Wirkungsgrades und zwei gezielten Leistungserhöhungen steigt die Nettoleistung über die Jahre von 960 auf 1’165 MW. Für jede Stufe wird gegenüber der Kontrollbehörde ein umfassender Sicherheitsnachweis erbracht.
1995
Eigener Simulator
Ähnlich den Flugzeugpiloten muss jeder Operateur alljährlich im Simulator eine beträchtliche Anzahl von Trainingsstunden erfolgreich absolvieren, um seine Lizenz zu erneuern. Um das Training der Operateure zu erleichtern und zu perfektionieren, verfügt das KKL neu über einen neuen, werkseigenen Simulator. Die vormaligen wochenlangen Schulungsreisen der Betriebsmannschaft nach Spanien sind damit hinfällig.
1994
Neues Ausbildungs- und Informationszentrum
Das seit 1974 bestehende Besucherzentrum wird vom neuen Infozentrum abgelöst. Die faszinierende und umfassende Ausstellung mit vielen interaktiven Exponaten ist frei zugänglich. Auf Anmeldung werden kostenlose Werksbesichtigungen durchgeführt.
1990
Annahme der Moratoriumsinitiative
An der Urne wird die Volksinitiative «für den Ausstieg aus der Atomenergie» (Ausstiegsinitiative) mit 52,9% Nein verworfen. Angenommen wird jedoch die Volksinitiative «Stopp dem Atomkraftwerkbau» (Moratoriumsinitiative) mit 54,5% Ja. Der Energieartikel in der Bundesverfassung wird mit 71,1% Ja angenommen.
1986
Lancierung von zwei Antiatominitiativen
Wenige Monate nach dem Reaktorunglück in Tschernobyl starten die Unterschriftensammlungen zu zwei neuen Antiatominitiativen: die Moratoriumsinitiative «Stopp dem Atomkraftwerkbau» mit einem zehnjährigen Bewilligungsverbot für neue Kernkraftwerke und die Ausstiegsinitiative «Strom ohne Atom». Neue Kernkraftwerke sollen verboten, bestehende so schnell wie möglich stillgelegt werden.
1984
KKL geht in Betrieb und ans Netz
Am 15. Dezember 1984 nimmt das Kernkraftwerk Leibstadt mit Bewilligung der Bundesbehörden seinen Dauerbetrieb auf. Seither leistet das KKL einen Beitrag von rund 16 Prozent an die Schweizer Stromproduktion. Rund um die Uhr, zuverlässig, klimafreundlich und wirtschaftlich.
1982
Inbetriebsetzungsphase mit Beginn Schichtbetrieb
Was seit 1977 trainiert wurde, kommt nun im KKL zur Anwendung. Die Crew arbeitet erstmals rund um die Uhr, optimiert dabei Wissen und Abläufe und bereitet sich auf die Inbetriebsetzung vor. Unter der Leitung von General Electric (GE) wird die Anlage samt allen Notsystemen sukzessive in Betrieb genommen.
1978
Verzögerte Bauphase
Das Ziel, das Kernkraftwerk 1978 in Betrieb zu nehmen, bleibt unerreicht. Die Verzögerungen nutzt das KKL, um die Erfahrungen aus dem Reaktorunfall in Harrisburg/USA von 1979 in Verbesserungen der Anlage und der Sicherheitsphilosophie umzusetzen.
1977
Ausbildung und Training werden aufgenommen
Das Personal nimmt seine Ausbildung an der Reaktorschule des damaligen Eidgenössischen Instituts für Reaktorforschung EIR auf. Zukünftige Reaktoroperateure und Schichtchefs reisen ab 1977 auch zur Ausbildung an GE-Anlagen in den USA, an einen Simulator in Madrid und ins Kernkraftwerk Cofrentes in Spanien.
1974 - Baubeginn des KKL
Die Verträge werden am 1. Dezember 1973 unterzeichnet. Für die schlüsselfertige Erstellung der Hauptanlagen (Reaktor und Maschinenhaus) ist ein Konsortium aus der schweizerischen Brown Boveri & Cie. (BBC) in Baden und der US-amerikanischen Firma General Electric (GE) verantwortlich. Die Bauleitung für Nebenanlagen wie Kühlturm, Werkstatt oder Bürogebäude werden der Elektrowatt AG übertragen.
1973
Gründung der KKL AG
1973 bestätigt der Bund die Standortbewilligung für eine Anlage mit 940 MW Leistung. Der Gemeinderat gibt sein Ja zum Baugesuch und der Aargauer Regierungsrat erteilt die Kühlwasserkonzession. 14 Partner gründen am 26. November 1973 die Kernkraftwerk Leibstadt AG (KKL).
1971
Verbot der Flusswasserkühlung
Der Bund verbietet zwei Jahre nach der Standortbewilligung die Flusswasserkühlung. Die vielen damaligen Kernkraftwerksprojekte am Hochrhein lassen eine Erwärmung des Rheins befürchten. Die Konzeptänderung für die Kraftwerkskühlung zieht Verzögerungen und Mehrkosten nach sich.
1965
Antrag Standortbewilligung
In der Schweiz gibt es einige Pläne für Kernkraftwerke. Beznau I und II sowie Mühleberg werden zügig realisiert. Gösgen, Kaiseraugst, Rüthi SG, Verbois, Graben oder Inwil LU sind als weitere Standorte im Gespräch. Für Leibstadt sprechen die Nähe zum Rhein, die geringe Distanz zur Schaltanlage Laufenburg und die geologischen Voraussetzungen. Der Antrag für eine Standortbewilligung für eine 600-Megawatt-Anlage wird 1965 eingereicht.
1964
Projektstart
Der Widerstand gegen neue Wasserkraftprojekte nimmt in den Sechzigerjahren zu. Umweltbelastende, ölthermische Werke lehnt man komplett ab. Eine Interessengemeinschaft mit der Elektrowatt AG und dem Rheinisch-Westfälischen Elektrizitätswerk AG nimmt darum erste Arbeiten für das Kernkraftwerk-Projekt Leibstadt auf.